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Strauss, Richard (1864-1949): Sämtliche Musikautographen in der BSB

Auf die lebenslange enge Bindung Richard Strauss‘ an München und Bayern muss kaum hingewiesen werden. 1864 in München geboren als Sohn von Franz Strauss, dem ersten Hornisten am Hoforchester, begann Strauss 1882 ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität München, das er bald abbrach, denn schon 1883 wurden Werke des jungen Komponisten in München aufgeführt, u.a. durch Hofkapellmeister Hermann Levi. Zweimal war Strauss als Kapellmeister an der Münchner Oper verpflichtet, 1886 bis 1889 und 1894 bis 1898. In München entstanden viele seiner Tondichtungen, darunter "Till Eulenspiegels lustige Streiche", "Also sprach Zarathustra" und "Don Quixote". Als ihm die Nachfolge von Hermann Levi versagt wurde, ging er 1898 als Erster Kapellmeister der Hofoper nach Berlin, 1919 übernahm er die Wiener Hofoper (bis 1924). Trotz der Verpflichtungen in Berlin und Wien verbrachte Richard Strauss stets einen beträchtlichen Teil seiner Zeit in Garmisch, wo er sich 1908 ein Haus gebaut hatte. Schon 1910 gab es erste Strauss-Wochen in München. Seine Opern "Friedenstag" (1938) und "Capriccio" (1942) wurden in München uraufgeführt. Die BSB hat das Werk von Richard Strauss stets als besonderen Sammelschwerpunkt gepflegt. Sie sammelt bereits seit 1935 seine eigenhändigen Musikhandschriften. In den sechziger und siebziger Jahren gelangen spektakuläre Erwerbungen wie die autographe Partitur des "Guntram" (1963), ein großformatiges Particell zum 2. Akt von "Arabella", das komplette Autograph des Liederzyklus "Krämerspiegel", Skizzenbücher zu "Der Rosenkavalier", "Elektra", "Arabella", "Daphne", "Die Liebe der Danae" und zu den "Metamorphosen". Nach 1980 gelangten weitere zentrale Quellen in die BSB, darunter das Autograph von "Till Eulenspiegels lustige Streiche", das vollständige Particell der "Metamorphosen", Skizzen zu "Elektra", weitere Skizzenbücher zu "Die Liebe der Danae", "Arabella" und "Die schweigsame Frau" und das Autograph der Klaviersonate op. 5. Heute verfügt die BSB über den weltweit größten Strauss-Bestand in öffentlichem Besitz: ca. 65 Musikautographen und ca. 2.000 eigenhändige Briefe und Dokumente.